Archiv: Allgemein

Online-Fachveranstaltungen: Radikal? Haltung zeigen!

„Demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenwirken“ – mit diesem Anliegen bieten die Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) aus Mittelhessen eine digitale Veranstaltungsreihe bis April 2026 an. Aktuelle Aspekte aus den Bereichen Extremismus und Radikalisierung werden beleuchtet und geben Anregungen zur Erarbeitung von Handlungsstrategien. Zum Beispiel gibt der Impuls „Welt im Wandel – Krisen verstehen, Jugendliche stärken“ Hinweise zum Umgang mit globalen Ereignissen im pädagogischen Kontext. Der Vortrag vermittelt praxisnahe Impulse, wie pädagogische Fachkräfte sensibel und handlungssicher mit Krisen- und Konfliktthemen umgehen können. Im Fokus stehen pädagogische Ansätze zur Stärkung von Resilienz,
Empathie, Gemeinschaftsgefühl und kritischem Denken – immer mit Blick auf das emotionale Erleben und die Entwicklungsbedürfnisse Jugendlicher. Ziel ist es, pädagogisch Tätige darin zu unterstützen, einen Raum für Gespräche zu schaffen – ohne zu überfordern, zu verharmlosen oder zu polarisieren. Eine weitere Veranstaltung thematisiert die Frage „Wie reden über die Terroranschläge in Israel und den Krieg in Gaza?“. Der Vortrag enthält pädagogische Empfehlungen für Reaktionen auf antisemitische Äußerungen und Handlungen. Darüber hinaus werden pädagogische Grundhaltungen zur Öffnung von Gesprächsräumen und zur Förderung demokratischer Diskurse vorgestellt.

Die Anmeldung erfolgt per Mail über die jeweils angegebene E-Mail-Adresse im Flyer. Im Anschluss wird der Zugangslink zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Stellungnahme des Netzwerk Kinderrechte zu Frontex-Broschüre

Das bundesweite Netzwerk Kinderrechte gab bereits im Juni eine Stellungnahme zu den Materialien „Mein Leitfaden zur Rückkehr“ der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex heraus:

„Mit großer Sorge blickt das Netzwerk Kinderrechte auf die von Frontex veröffentlichten Materialien ‚Mein Leitfaden zur Rückkehr‘. Diese richten sich an geflüchtete Kinder und Jugendliche, mit Ausmalheften, Broschüren und Videos, die Abschiebungen wie eine harmlose Reise darstellen. Dabei bleiben zentrale Kinderrechte auf Information, Schutz und Beteiligung unberücksichtigt. Die vermeintlich kindgerechte Aufmachung verharmlost die Realität von Abschiebungen und vermittelt ein beschönigendes Bild eines hoch belastenden und oftmals traumatisierenden Prozesses. Wichtige Schutzmechanismen fehlen ebenso wie eine altersgerechte und wahrheitsgemäße Darstellung des Geschehens. Der Verweis auf die UN-Kinderrechtskonvention zu Beginn der Materialien erweckt zudem fälschlicherweise den Eindruck, Abschiebungen würden im Einklang mit Kinderrechten und dem Kindeswohl stehen. Das Netzwerk Kinderrechte fordert die sofortige Rücknahme der Materialien durch Frontex, eine unabhängige Überprüfung kindbezogener Kommunikation im Kontext von Migration sowie die Entwicklung menschenrechtskonformer Informationsangebote durch kinderrechtsorientierte Fachstellen.“

Als langjähriges Mitglied des Netzwerks Kinderrechte schließt sich Makista diesen Forderungen an. Die vollständige Stellungnahme findet sich hier.

Jetzt mitmachen: Weltkindertag 2025

Der Weltkindertag am 20. September 2025 steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie!“. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk unterstreichen damit, wie wichtig die Umsetzung der Kinderrechte für unser aller Zukunft und als Fundament der Demokratie ist. Kinder und Jugendliche, die ihre Rechte kennen und leben, verstehen besser, wie Demokratie funktioniert und wie sie sich aktiv einbringen können.

Zum 20. September ist eine gemeinsame bundesweite Mitmach-Aktion geplant. Dabei werden die Kinderrechte als Bausteine für Demokratie im Fokus stehen. Hinzu kommen zahlreiche Initiativen mit lokalen Demonstrationen, Aktionen, Festen und anderen Veranstaltungen. Dabei werden sich Menschen aus ganz Deutschland für Kinder, deren Rechte und Bedürfnisse stark machen.

Alle Informationen zum Weltkindertag gibt es hier

Weil Kinderrechte unser demokratisches Miteinander stärken…

Makista setzte im Mai den Start für eine Spendenaktion zur Aufrechterhaltung des Hessischen Schulnetzwerks für Kinderrechte und Demokratie. Danke an alle Unterstützer*innen: Wir haben unser Spendenziel erreicht!

Die in Köln ansässige Bethe-Stiftung unterstützt Makista und verdoppelt unsere Spenden bis zu einer Summe von 5.000 Euro!

Auftakt in Rosbach

Exemplarisch zeigte ein Rundgang an der Kapersburgschule in Rosbach, wie eine intensive Auseinandersetzung mit Kinderrechten das demokratische Miteinander stärkt – in der Schule und darüber hinaus in der Kommune: Das selbst gewählte „Kinderrecht des Jahres“ auf Schutz vor Gewalt, war an der Grundschule 2024 u. a. handlungsleitend für das Engagement der Kinder, in ihrer Schule und in Rosbach sichere Orte ausfindig zu machen und zu kennzeichnen. Im Schüler*innenparlament wird weiterhin dazu gearbeitet. Wir durften dabei sein und miterleben, wie die Kinder das Projekt „Leon Hilfe-Inseln“ planen – und direkt den Bürgermeister in die Überlegungen einbeziehen.

v.l.n.r. Holger Frieß (Schulleiter Kapersburgschule), Sabine Angermann (Lehrerin Kapersburgschule), Steffen Maar (Bürgermeister), Dr. Martin Hamburger (Vorstand Bethe-Stifung), Miriam Zeleke (Landesbeauftragte für Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen), Jasmine Gebhard (Geschäftsführerin Makista), Christa Kaletsch (Vorsitzende Makista)

Ihre Spende wirkt

Makista ist ein kleiner zivilgesellschaftlicher Träger, der seit 25 Jahren unabhängig für den Erhalt unserer demokratischen Gesellschaft kämpft.

15 Jahre davon waren wir gemeinsam aktiv mit engagierten Schulleitungen, Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften, außerschulischen Kooperationspartnern und Kindern und Jugendlichen: Wir alle sind das „Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie Hessen“ und rufen zu Spenden auf, um weitermachen zu können – in den Schulen und ihren Kommunen.

Der immer wiederkehrende Einsatz für menschenrechtliche Prinzipien ist essentiell, um das Versprechen von Gleichheit und Gerechtigkeit in der demokratischen Gesellschaft einzulösen. Dazu tragen wir mit unserer täglichen Arbeit bei.

„Die Kinder unserer Kommune profitieren von der Zusammenarbeit mit Makista. Wir denken immer wieder bei Planungen über Kinderrechte nach und das stärkt uns. Wir können z.B. sicherer reagieren auf Anfeindungen.“ (Fachangestellte in der Gemeinwesenarbeit)

Seit 2018 sind Kinderrechte Teil der hessischen Verfassung und müssen bei allen Entscheidungen und Handlungen Erwachsener beachtet werden. Durch Fortbildungen, Methoden und kollegiale Austauschtreffen tragen wir die Kinderrechte ganz praxisnah in Schule – und damit auch in die Kommune.

Es geht dabei z.B. um ernstgemeinte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, um diskriminierungskritische Haltung, um das Hinterfragen von Alltagsroutinen, um Schutzräume oder auch um kulturelle Teilhabe für alle. Kontinuierlich fordern alle im Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie Beteiligten die Aufmerksamkeit für Kinder- und Jugendbeteiligung besonders in heraus fordernden Zeiten ein. Denn in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Unsicherheit und im Angesicht von Angriffen auf unsere Demokratie sagen wir: Jetzt erst recht!

Wir danken der Bethe-Stiftung für die Aktion und Unterstützung unserer Arbeit.

„Wir haben das Recht auf Leben und Freiheit und alle sollen gleichbehandelt werden. Ich kann gar nicht beschreiben wie toll ich es finde in einer Kinderrechteschule zu sein.“ (Grundschülerin einer Kinderrechteschule)

Kinderrechteschule laut gegen Gewalt

„Wir sind unschlagbar!“ Mit ihrem Demonstrations-Slogan machten die Schüler*innen der Kapersburgschule in Rosbach auf ihr Recht auf Schutz vor Gewalt öffentlich aufmerksam. Im gesamten Jahr 2024 stand dieses Kinderrecht im Mittelpunkt vieler Unterrichtseinheiten und Aktionen im Schulalltag. Seit 10 Jahren ist die Grundschule Teil des Schulnetzwerks für Kinderrechte und Demokratie Hessen von Makista und engagiert sich konsequent dafür, dass die UN-Kinderrechtskonvention bekannt ist, sowie im pädagogischen Handeln Beachtung findet. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist das oben erwähnte Kinderrecht des Jahres, das die Schülerinnen seit 2021 in einem partizipativen Prozess zunächst selbst wählen, in den Klassen über seine Bedeutung sprechen und in Form eines Kunstwerkes in der Gemeinde sichtbar machen. Zum Recht auf Schutz vor Gewalt entschieden sich die Kinder für das gemalte Bild einer Viertklässlerin, das in Zusammenarbeit mit einem Graffiti-Künstler auf der Turnhallenwand einen festen Platz fand. Genauso wichtig wie die Beschäftigung der Kinder mit den Kinderrechten, ist bei dem Projekt das Sichtbarmachen in der Gemeinde. Die Schulleitung und das Kinderrechte-Team der Kapersburgschule haben es geschafft, mit ihrem schulischen Engagement eine gut funktionierende Kooperation mit der Stadt Rosbach zu etablieren und die Kinderrechte zum Thema der Stadtöffentlichkeit zu machen. Der Bürgermeister interessiert sich regelmäßig für die Themen des Schüler*innenparlaments und unterstützt die Aktion Kinderecht des Jahres. Die örtliche Partnerschaft für Demokratie finanziert gemeinsam mit dem Förderverein der Schule die Aktionen. Neben Graffiti und Demonstrationszug erarbeitete die Schule letztes Jahr z. B. einen Rosbacher Stadtplan mit von Kindern als sichere oder unsichere Orte empfundenen Markierungen, die dem Bürgermeister und Verantwortlichen aus der Stadtverwaltung vorgestellt wurden. Rundum ein Erfolgsprojekt das zeigt, was ein Kinderrechtebezug in der Bildungseinrichtung und dem Umfeld der Kinder anstoßen oder sogar bewirken kann – wirklich „unschlagbar“…