Geschichte

Makista wurde im Jahr 2000 als überparteilicher, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet. Ziel von Makista war von Anfang an die Verbindung von Bildung, Kinderrechten und Demokratie, zunächst in einzelnen Projekten (2000-2010) und später (ab 2010) als nachhaltiger Aufbau von Bildungsstrukuren an einzelnen Kinderrechteschulen, in Landesschulnetzwerken und länderübergreifenden Kooperationen.

Die Startphase 2000-2010: Kreative Einzelprojekte

In der Startphase engagierte sich Makista vor allem in Kinderrechtsprojekten mit Kindern und Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften und Schulen. Der Wiesbadener Künstler Rüdiger Steiner entwickelte mit Makista die „Himmelleitern für Kinderrechte“ sowie weitere Kunstprojekte, die mittlerweile an vielen Orten in Deutschland durchgeführt wurden. Gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund führte Makista den Elternkurs „Starke Eltern, starke Kinder“ durch. In verschiedenen Bundesländern wurden Fortbildungen für Lehrkräfte zu den Kinderrechten angeboten sowie Praxismaterialien erprobt und veröffentlicht. Auf Demokratietagen und anderen Fachtagungen war Makista mit Workshops für verschiedene Zielgruppen wie Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern sowie gemischte Gruppen vertreten.

Seit 2003 beteiligte sich Makista als Partner von UNICEF Deutschland an der bundesweiten Aktion „JuniorBotschafter für Kinderrechte“ mit jährlicher Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche. 2010 initiierten wir den Sonderpreis „Kinderrechte in der Schule“ initiiert und ausgeschrieben. Der Preis wurde 2016 ds letzte Mal ausgeschrieben.

In einer grundlegenden Reflexionsphase im Jahr 2009 über die Wirkkraft der bisherigen Arbeit beschloss Makista, die Arbeit in den folgenden Jahren nachhaltiger auszurichten: Einzelprojekte an Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen sind ein guter Einstieg in das Engagement für Kinderrechte, aber nicht ausreichend. Sie ändern die Schulkultur nicht als Ganzes und bleiben damit leider oft Randerscheinungen im Schulgeschehen an Projekttagen oder als Einzelthema im Unterricht.

Seit 2010: Nachhaltige Schulentwicklung, Schulnetzwerke und Infrastruktur für Kinderrechte

2010 entstand in Kooperation mit UNICEF Deutschland und der Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung die Idee eines Modellschul-Netzwerks für Kinderrechte. Dabei konnten wir aufbauen auf den langjährigen Erfahrungen der Arbeit unseres Teams im bundesweiten Schulprogramm der Bund-Länder-Kommission „Demokratie lernen und leben“. Beteiligt waren zunächst zehn Schulen im hessischen Rhein-Main-Gebiet. Ziel war die nachhaltige Entwicklung zur Kinderrechte-Schule, das Voneinander-Lernen im Netzwerk und Fortbildungen von Schulen für Schulen als Teil einer landesweiten Infrastruktur für Kinderrechte in Hessen. Im Modellschulnetz arbeiten mittlerweile 20 Schulen aus ganz Hessen zusammen. Die Kinderrechte wurden in den Referenzrahmen für Schulqualität aufgenommen und das Kultusministerium übernahm die Schirmherrschaft für das Programm. Es liegt eine Vielzahl von Materialien für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehr- und Fachkräfte zur Beschäftigung mit den Kinderrechten in einzelnen Fächern, in Projekten und Schulprogrammen vor und diese werden bundesweit genutzt. Ergebnisse sind im Praxisband „Kinderrechte in die Schule. Gleichheit, Schutz, Förderung, Partizipation“ (Edelstein, W./Krappmann, L./Student, S., debus Pädagogik 2014) festgehalten und die Materialien können über Makista bezogen werden.

Zeitgleich zum Aufbau des Modellschul-Netzwerkes förderte Makista den länder-übergreifenden Austausch zu den Kinderrechten in Schulen. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung und UNICEF Deutschland „16eins – Netzwerk für Kinderrechte, Bildung und Demokratie“ aufgebaut, dem viele Partner und Mitglieder aus dem Bund und den 16 Bundesländern angehörten. Hier wurden die Erfahrungen aus Projekten und Landesprogrammen ausgetauscht und über die Landesgrenzen getragen. Verbunden mit einem jährlichen Netzwerktreffen organisierten wir jeweils eine bundesweite Fachtagung.

Die enge Kooperation im 16eins-Netzwerk hat den Aufbau verschiedener Landesprogramme und Netzwerke von Kinderrechte-Schulen in weiteren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gefördert. Seit Ende 2016 wurde das Manifest „Kinderrechte, Demokratie und Schule“ von Lothar Krappmann eine Grundlage der Netzwerkarbeit. Aktuell treffen sich (ehemalige und neue) Mitglieder der anfänglichen Zusammenarbeit in dem von Makista initiierten Themennetzwerk der National Coalition (NC) „Kinderrechten in Bildungseinrichtungen“.