Eine wahre Geschichte von respektvollem Miteinander, von Liebe und Solidarität – passend zu den winterlichen Festtagen. Das Kinderbuch „Für jeden ein Licht“ schließt eine notwendige Lücke: Es widmet sich der Realität jüdischen Lebens ohne den Anspruch zu haben seine Komplexität erklären zu wollen. Es geht um die befreundeten Kinder Simon und Teresa, die mit ihren Familien feierlich schmücken: Simon für das Lichterfest und Teresa für Weihnachten. Abends erstrahlen ihre Fenster im festlichen Licht. Da fliegt ein Stein, Scherben fallen zu Boden, die Kerzen der Chanukkia verlöschen. Offensichtlich gibt es Menschen, die Jüdischsein nicht akzeptieren. Simon will die Lichter wieder anzünden, sie sollen sich als Juden nicht verstecken. Entschlossen malt Teresa den Leuchter mit den Kerzen auf ein Blatt Papier. Für Simon! Und hängt dieses Bild in ihr Fenster. Tausende machen es ihr nach. Wir sprechen eine absolute Leseempfehlung aus: Für alle, die als Lehrkraft oder Erzieher*in (oder Eltern) auf der Suche sind nach einem Bilderbuch, das die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft und die Realität von Antisemitismus thematisiert und gleichzeitig Kindern Hoffnung auf Solidarität und Handlungsoptionen gibt.
Das 2021 erschienene Bilderbuch basiert auf einer wahren Geschichte: 1994 war es der Stadtgesellschaft Billings, der größten Stadt im US-Bundesstaat Montana gelungen mit einer breiten solidarischen Aktion auf einen antisemitischen Angriff zu reagieren. Es wurde nicht akzeptiert, dass die selbstverständliche Zugehörigkeit von Jüd*innen in Frage gestellt wird. Die Botschaft: in einem demokratischen Gemeinwesen müssen alle sicher und wohl fühlen können.
Mit der Buchempfehlung verbunden ist unsere grundlegende Anregung, den Fokus in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus mit Kindern und Jugendlichen stark auf die Möglichkeit solidarischer Aktivitäten zu legen. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich auch in herausfordernden Zeiten als dem Anderen zugewandte Subjekte erleben zu können.