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Material-Inspiration: Plakat „Was habe ich letzte Woche für die Demokratie getan?“

Das Plakat „Was habe ich letzte Woche für die Demokratie getan?“ inspiriert zur Reflexion des (eigenen) demokratischen Handelns. Es macht sichtbar, dass politisches Handeln etwas ist, das gar nicht so abstrakt und kompliziert ist, wie wir vielleicht häufig meinen. Das Material der John Dewey Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDID) kann in verschiedenen Settings (mit Jugendlichen in Schule oder Jugendgruppen, mit Lehr- und Fachkräften etc.) genutzt werden. Die Teilnehmenden werden ohne den sprichwörtlichen Holzhammer angeregt, darüber nachzudenken, welche niedrigschwelligen Möglichkeiten sie haben, darauf Einfluss zu nehmen, wie wir miteinander leben wollen und sichtbar zu machen, von welchen sie selbst (häufig ohne es als demokratisches Handeln zu verstehen) in jüngster Zeit Gebrauch gemacht haben. Das kann andere dazu ermuntern, selbst etwas zu tun und trägt somit dazu bei, Demokratie und demokratisches Erleben zu stärken. Wird das Plakat im Anschluss an einen Workshop ausgewertet, kann es sinnvoll sein, mit den Teilnehmenden darüber nachzudenken, welche Tätigkeiten auf dem Plakat noch ergänzt werden könnten – oder welche ggf. als deplatziert wahrgenommen werden.

Weitere Informationen und Download des Plakats gibt es hier und mehr Materialien der JoDIDD

Mobile Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Hessen

Die mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Hessen unterstützen Menschen, die aktiv für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft eintreten möchten. Neben der Möglichkeit zu Beratungsgesprächen gibt es kostenlos Bildungs- und Präventionsangebote zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und anderen Formen der Menschenfeindlichkeit, z. B. den Vortrag „Zeichensprache der extremen Rechten – Symbolik, Codes und Outfits“ oder den Workshop
„Argumentationstrainings gegen z.B. alltagsrassistische Parolen“.
Ein ausführlicher Jahresbericht der mobilen Beraterinnen und Berater aus dem Beratungsnetzwerk Hessen steht ab sofort online zur Verfügung und schaut auf die vielfältigen Aktivitäten rechtsextremer und rechter Organisationen, deren Wirkung auf junge Menschen und die zunehmende Akzeptanz der AfD bei Jugendlichen. Außerdem gibt er einen Überblick über Rechtsterrorismus-Prozesse, den ansteigenden Antisemitismus und die Bildung neuer Bündnisse.

Den kompletten Bericht findet man hier
Regionalstellen findet man unter Regionalstelle MBT Nord- und Osthessen und Regionalstelle Süd des beratungsnetzwerks Hessen

#KinderrechteChampion – Für Kinderrechte im Bundestag!

Wir brauchen eine Bundespolitik, die sich für alle Kinder einsetzt. Jedes Kind hat die gleichen Rechte und sollte frei von jeglicher Art von Diskriminierung in Frieden leben und sich entfalten dürfen. Das Netzwerk Kinderrechte (National Coalition Deutschland) lädt Bundestagskandidierende ein, die Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte der Kinder in den Mittelpunkt Ihres Mandats zu stellen. Ihre Arbeit für Kinder sollte auf den Grundsätzen und Ergänzungen der UN-Kinderrechtskonvention basieren, die seit dem 5. April 1992 in Deutschland rechtskräftig ist. Auch die regelmäßigen Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses (Concluding Observations) bieten ebenso wie die Allgemeinen Bemerkungen (General Comments) zur UN-Kinderrechtskonvention konkrete Handlungsleitfäden für die Umsetzung der Kinderrechte.

#KinderrechteChampion ist eine Kampagne von Kinderrechtsorganisationen, um die Kinderrechte auf die politische Agenda zu setzen und langfristig zu stärken. Die Bundestagsabgeordneten werden aufgefordert, sich für die Umsetzung der Kinderrechte im neugewählten Bundestag 2025 einzusetzen und #KinderrechteChampion zu werden!

Spendenaufruf für Makista. Weil Kinderrechte unser demokratisches Miteinander stärken…

Makista als zivilgesellschaftlicher Verein, der seit 20 Jahren für den Erhalt unserer demokratischen Gesellschaft und die Umsetzung von Kinderrechten kämpft, ruft zu Spenden auf. Unsere Stimme und Expertise werden gebraucht!

Schul- und Kitaleitungen, Lehrer*innen, Erzieher*innen, pädagogische Fachkräfte, Verwaltungsmitarbeitende, Eltern, Kinder und Jugendliche waren (und sind) mit uns gemeinsam aktiv. Ihnen konnten wir durch professionelle Begleitung Mut machen, sich für Kinderrechte einzusetzen. Dieser immer wiederkehrende Einsatz ist essentiell, um das Versprechen von Gleichheit und Gerechtigkeit in einer demokratischen Gesellschaft einzulösen!

„Die Kinder unserer Kommune profitieren von der Zusammenarbeit mit Makista. Wir denken immer wieder bei Planungen über Kinderrechte nach und das stärkt uns. Wir können z. B. sicherer reagieren auf Anfeindungen.“ (Fachangestellte in der Gemeinwesenarbeit)
„Wir haben das Recht auf Leben und Freiheit und alle sollen gleichbehandelt werden. Ich kann gar nicht beschreiben wie toll ich es finde in einer Kinderrechteschule zu sein.“ (Grundschülerin einer Kinderrechteschule)


Um unsere Arbeit nicht nur von staatlichen Förderungen abhängig zu machen, in denen über massive Kürzungen im Bereich Bildung und Soziales diskutiert wird, benötigen wir private Spenden und unterstützende Stifter*innen. Wir bitten Sie/ Dich, an Makista bei der (vielleicht) anstehenden Suche nach einem passenden Spendenzweck zum Jahresende zu denken oder unseren Aufruf an viele Menschen im eigenen Umfeld weiterzuleiten. Danke an alle, die bisher an uns gespendet haben!

Unser Spendenaufruf zum Download und Weitergeben! (hübsch gestaltet von vonzubinski – danke!)

Seit 2018 sind Kinderrechte Teil der hessischen Verfassung und müssen bei allen Entscheidungen und Handlungen Erwachsener beachtet werden. Wir tragen die Kinderrechte ganz praxisnah in Kitas, Schulen und Kommunen. Es geht dabei z. B. um ernstgemeinte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, um diskriminierungskritische Haltung, um das Hinterfragen von Alltagsroutinen, um Schutzräume oder auch um kulturelle Teilhabe für alle. Kontinuierlich fordern wir die Aufmerksamkeit für Kinder- und Jugendbeteiligung besonders in herausfordernden Zeiten ein – gemeinsam mit dem von Makista mitgegründeten Hessischen Bündnis Demokratiebildung nachhaltig gestalten.

„Jeden Tag gibt es neue Anforderungen, sich mit den Kindern den schwierigen und wichtigen Themen anzunehmen – wie zum Beispiel Rassismus, den Umgang mit sexualisierter Gewalt, Diversität und Demokratieskepsis. Um das gut machen zu können, brauchen wir persönliche, fachliche Unterstützung und praktische Anregungen. All das bekommen wir durch Makista.“ (Schulleiterin einer Schule im Netzwerk für Kinderrechte und Demokratie Hessen)

Spenden und/oder andere Menschen motivieren

Spendenkonto DE60 5005 0201 0200 1305 28, Stichwort Spende Kinderrechte stärken
Auf Wunsch stellen wir Spendenbescheinigungen aus.

Noch mehr zu unserem Anliegen

Teilhabe aller in einer Gesellschaft lebenden zu ermöglichen, ungleiche Bedingungen auszugleichen, wahrzunehmen, wo Ungleichheit noch immer besteht oder durch (Fehl-)Entscheidungen erst geschaffen wird – all dies sind wesentliche Aspekte eines demokratisch verfassten Zusammenlebens. Damit dies gelingt, braucht es zum einen die „Fähigkeit zur Selbstkritik“ (wie die Verfassungsrechtlerin Lübbe-Wolff treffend feststellte) und Menschen die dazu bereit sind, für ihre Rechte und die anderer Menschen einzutreten. Demokratische Gesellschaften sind lernende Gesellschaft. Es muss der Anspruch der in demokratischen Gesellschaften Verantwortung tragenden Akteure sein, die Entwicklungsnotwenigkeit wahrzunehmen und ihre Entwicklungsfähigkeit zu fördern.

Es ist viel passiert in den letzten Jahren: die Kinderrechte sind in die hessische Verfassung aufgenommen worden (2018), die Bedeutung strukturellem und institutionellem Rassismus wird anerkannt und insbesondere durch den 2023 erschienenen Lagebericht zu Rassismus in Deutschland stärker wahrgenommen. Ansätze zu einer heterogenitätssensiblen, diskriminierungskritischen Herangehensweise werden von Makista in Kita und Schule getragen.

All dies ist keineswegs selbstverständlich und geschieht nie von selbst. Immer braucht es Initiativen, die dies in Institutionen runterbrechen und dazu beitragen, dass sich beispielsweise Pädago*innen, aber auch Verwaltungen auf den Weg machen, Verfahren und Alltagsroutinen hinterfragen und sich entsprechend weiterentwickeln.

Makista ist so ein Initiator und Begleiter von Entwicklungsprozessen und sorgt mit dem Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie oder als tragende Säule des Bündnisses „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“ in Hessen dafür, dass die Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Kinder- und Jugendpartizipation in herausfordernden Zeiten kontinuierlich eingefordert wird.

„Kinder- und Jugendrechte-Schulen wie in Hessen (werden) vom UN-Kinderrechtsausschuss als vorbildhafte Initiativen der Menschenrechtsbildung gelobt […].“ (Monitoring zur Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten in Hessen, Deutsches Institut für Menschenrechte)

Die jüngste Auseinandersetzung um die Streichung oder Fortsetzung des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ und die Ankündigung die Mittel für Demokratieförderung zu reduzieren (obwohl die gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, wie nötig es wäre sie zu steigern), haben deutlich gemacht, dass wir alle dafür sorgen müssen, dass zivilgesellschaftliche Expertisen vernehmbar bleiben und nicht von staatlichen Förderungen gänzlich abhängig sind.

5 Jahre Hessisches Bündnis „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“

„Für Menschenrechte einstehen und für die Demokratie aufstehen“ – mit diesem Vorhaben haben vor 5 Jahren, zum Tag der Kinderrechte am 20. November 2019, Organisationen der hessischen Zivilgesellschaft das Bündnis „Demokratiebildung nachhaltig gestalten“ gegründet. Initiatoren waren der Landesverband Hessen der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe), die Sportjugend Hessen sowie Makista. Mittlerweile sind rund 70 Menschen aus 45 Institutionen im Austausch zu Themen- und Handlungsfeldern wie: Demokratie- und Menschenrechtsbildung (mit einem starken Kinderrechtsbezug), historisch-politische Bildung oder globalem Lernen und plädieren dafür, diese als miteinander verbunden wahr- und ernst zu nehmen. Zu den aktiven Bündnispartnern zählen neben den Initiatoren z. B. der GEW Landesverband Hessen, die Evangelische Akademie Frankfurt, die Naturfreundejugend Hessen, der Verband deutscher Sinti und Roma, das Kinderrechte-Institut oder das Sarah Nussbaum Zentrum.

Zum Engagement des Bündnisses, das sich derzeit ausschließlich ehrenamntlich trägt, gehört neben einer Selbstbeschreibung und gemeinsamen Stellungnahmen, Gespräche mit Politiker*innen, jährliche Konferenzen, thematische Arbeitsgruppen sowie digitale Austauschrunden mit Fachimpulsen.

So konnten sich Interessierte aus dem Bündnis am 20. November 2024 in einer Austauschrunde mit Expertin Miriam Zeleke, Landesbeauftrage für die Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, mit dem aktuellen Stand der Umsetzung von Kinder- und Jugendpartizipation beschäftigen. Dabei ging es auch, aber nicht nur, um folgende Fragen: Welchen „Schwung“ konnte die Kinderrechteentwicklung in Hessen bisher aus dem Monitoring Kinder- und Jugendrechte nehmen? Welche konkreten Fördermaßnahmen plant das hessische Sozialministerium im Bereich Kinderrechte und Beteiligung? Unter anderem machte Miriam Zeleke deutlich, dass mehr Fortbildung und Material für Erwachsene in unterschiedlichsten Arbeitszusammenhängen dazu gebraucht wird, wie Kinderrechte vermittelt und realisiert werden können.

Am 25. November 2024 ludt das Bündnis zu einer Online-Veranstaltung mit Susanne Urban, der Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS). Sie sprach über die Entwicklung von Antisemitismus in Hessen nach dem 7. Oktober 2023 und verdeutlichte, wie RIAS arbeitet. Wir konnten ganz konkret erfahren, wie antisemitische Vorfälle bei RIAS gemeldet werden können und was nach der Meldung passiert. Das Ziel dabei: Menschen ermuntern, antisemitische Vorfälle in Hessen wahr- und ernstzunehmen, bei RIAS online und anonym zu melden – als Zeugin oder Betroffener. Infolge der immer noch vielfach ausbleibenden Solidarität mit von Antisemitismus Betroffenen, sehen sich viele Jüd*innen gezwungen, sich mehr und mehr zurückzuziehen. Räume schließen sich, weil es nicht gelingt Orte zu schaffen, in denen sich Jüdinnen_Juden sicher fühlen können. Nach Beobachtungen von RIAS hat die Bedrohungslage vielmehr in den letzten Monaten zugenommen. Auf die zunächst zu beobachtenden antisemitischen Raummarkierungen folgten physische Übergriffe. Einblicke in das Erleben von Antisemitismus bietet die von RIAS entwickelte Ausstellung „Ja, DAS ist Antisemitismus! Jüdische Erfahrungen in Hessen“, die derzeit im Rathaus in Gießen zu sehen ist. Das Bündnis lädt für den 7. Dezember 2025 um 13 Uhr zu einem Ausstellungsbesuch ein, bei dem die Leiterin von RIAS Susanne Urban in die Ausstellung einführen und zu weiteren Fragen Auskunft geben kann.