Neue Kinderrechteschulen ausgezeichnet – Aufnahme in das Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie Hessen

„Sie machen die UN-Kinderrechtskonvention lebendig und haben sich mitten in Zeiten der Corona-Pandemie auf den Weg gemacht, sich als Kinderrechteschule weiter zu entwickeln. Darauf können Sie stolz sein!“ Die Vorsitzende des Frankfurter Vereins Makista, Christa Kaletsch, sowie der Leiter des Projekts des Hessischen Kultusministeriums „Gewaltprävention und Demokratielernen“ (GuD), Dr. Bernt Gebauer, würdigen mit diesen Worten die Schulleitungen, Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte, die stellvertretend für ihre Schule das Schild zur Auszeichnung als Kinderrechteschule am 17. März 2022 in Frankfurt entgegennehmen. Die Grundschule Fuldatal-Simmershausen, Grundschule Innenstadt Rüsselsheim, Haingrabenschule Butzbach (GS), Hausbergschule Butzbach (GS) und die Mosaikschule Frankfurt (Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) haben das im November 2020 begonnene Ausbildungsprogramm „Auf dem Weg zur Kinderrechteschule“ abgeschlossen und engagieren sich auch in Zukunft weiter: Sie werden Teil des Schulnetzwerks für Kinderrechte und Demokratie Hessen, das seit 2010 unter Leitung von Makista aktiv ist. Auf Grundlage der in Deutschland seit 1992 geltenden UN-Kinderrechtskonvention gestalten die darin Engagierten kindgerechte, demokratische, diskriminierungsfreie und weltoffene Schulen. Orientierung geben dabei die Prinzipien Gleichheit, Schutz, Förderung und Partizipation.

Was es bedeuten kann, Kinderrechte lebendig zu machen, zeigen die von den Schulen zu dem Vernetzungstreffen mitgebrachten Einblicke in ihren Schulalltag: Auf einem kollegiumsinternen digitalen Padlet werden pädagogische Strukturen und Projekte einzelnen Kinderrechten zugeordnet und so der Blick auf deren Relevanz geschärft. Alle Kinder beschäftigen sich in kreativen Malprojekten mit ihren Rechten. Das Wissen um die Kinderrechte stärkt die Schüler:innen, u. a. wenn diese verletzt werden. Klassensprecher:innen fordern z. B. mit einem Brief an die Schulleitung ihr Recht auf Mitbestimmung ein, als der Schulhof umgestaltet wird. Die Nutzbarkeit der Schultoilette wird im Kollegium mit explizitem Bezug zum Recht aller Kinder auf Privatsphäre reflektiert und in einem partizipativen Prozess mit den Schüler:innen angepasst. Nicht zuletzt werden die Kinderrechte an allen Schulen sichtbar gemacht – durch Kunstwerke am Eingang oder Schaukästen. Das erinnert alle an Schule Beteiligten, Eltern und Kooperationspartner immer wieder an die Verpflichtung, Kinder in ihren Rechten zu fördern.

In Hessen ist das Netzwerk der Kinderrechteschulen ein wichtiger Multiplikator für die Realisierung der Kinderrechte in Bildungseinrichtungen und darüber hinaus. Die Schulen beteiligen sich an Veranstaltungen wie dem Hessischen Demokratietag oder engagierten sich für die Aufnahme der Kinderrechte in die Hessische Landesverfassung sowie die Erarbeitung der Kinder- und Jugendrechte-Charta und ihre Umsetzung. Das Team von Makista unterstützt die Schulen durch individuelle Entwicklungsgespräche, Studientage für das Kollegium, Fortbildungs- und Vernetzungstreffen sowie Praxismaterialien.

Das Netzwerk ist Teil des Projekts „KindGeRecht“, das aktuell im Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und Extremismus“ gefördert wird. Kooperationspartner ist das HKM-Projekt „Gewaltprävention und Demokratielernen“ (GuD). Vernetzungen bestehen außerdem mit den Kinderrechteschulprogrammen von UNICEF Deutschland und dem Deutsche Kinderhilfswerk.

Weitere Informationen zum Schulnetzwerk für Kinderrechte und Demokratie Hessen finden sie hier.